Blick in die Praxis

Dieses Methodenblatt eignet sich zur Analyse des Lern- und Lebensorts Schule mit Kindern der Jahrgangsstufe 1-3 und wurde von Jana Krug (Fachstelle proRespekt) im Rahmen der Publikation „Meine Schule – mein Block: demokratische Lernorte und gewaltfreie Lebenswelten“ entwickelt. (Gestaltung: studio_upstruct)

In 12 von 22 Programmschulen waren die proRespekt-Coaches aktiv an der Erstellung der Schutzkonzepte in 2024 beteiligt. 

In 8 Schulen taten sie dies als Teil schulischer Teams: Krisenteam, Kinderschutzteam, Steuerungsgruppe oder dem Sozialteam. Die Entwicklung der schulischen Schutzkonzepte erfolgte also in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren wie der Schulsozialarbeit, Lehrkräften, Schulleitung und anderen Beteiligten. 
In 4 Schulen waren die proRespekt-Coaches federführend oder initiativ mit der Erarbeitung eines schulischen Schutzkonzeptes betraut und setzen dies gemeinsam mit schulischen Akteuren um. Es wurden beispielsweise Studientage organisiert und durchgeführt, wobei sie auch von proRespekt-Pilot*innen unterstützt wurden.   

Die proRespekt-Coaches übernahmen häufig die Planung und Durchführung von Workshops zur Erstellung eines Verhaltenskodex oder einer Verhaltensampel für das schulische Personal. Auch die Befragungen von Schüler*innen zur Risiko- und Potentialanalyse hinsichtlich sicherer/unsicherer Orte oder der Gefährdungslage durch sexualisierte Gewalt wurde durch sie gestaltet. In einer Schule entwickelte proRespekt ein Beschwerdeformular für Schüler*innen ab der 2. Klassenstufe, um verbaler Gewalt zu begegnen. An zwei Oberschulen wurden durch proRespekt-Coaches (digitale) Beschwerdestellen für Diskriminierung eingerichtet, für die sie zuständig sind. Auch an einer Maßnahmenentwicklung für eine geschützte Anlaufstelle für Schüler*innen waren die pR-Coaches einer ISS beteiligt.  

Die Schüler*innen und Eltern sind oft aktiv in den Prozess eingebunden worden, um ihre Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Die proRespekt-Themen spielten eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich der Gewaltprävention, Partizipation und Sensibilisierung für unterschiedliche Themen wie Cybermobbing und Diskriminierung. Die Schulen arbeiten daran, klare Anlaufstellen zu schaffen und Schüler*innen sowie Lehrkräfte in Konfliktsituationen zu unterstützen. Einige Schulen haben erfolgreich Workshops und Schulungen durchgeführt, um die Sensibilisierung und Aufklärung der Schüler*innen voranzutreiben.   

Es gab jedoch auch Herausforderungen, wie Zeitmangel, geringe Beteiligung an Umfragen oder Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von Konflikten und Mobbing. Die Entwicklung eines Kinderschutzkonzepts von Grund auf ist ein komplexer Prozess, der Zeit und Engagement erfordert. Es ist wichtig, kontinuierlich an der Anpassung und Weiterentwicklung der Schutzkonzepte zu arbeiten, um ein sicheres Schulumfeld für alle zu gewährleisten.  

Die Theodor-Storm-Grundschule im Bezirk Neukölln

Schuldemonstration zur Schulwegsicherheit

Schon lange diskutieren Eltern und Schulpersonal über die Verbesserung der Schulwegsicherheit, denn die Theodor-Storm-Grundschule wird von der Straße aus kaum wahrgenommen. Das führt zu zahlreichen Gefahren für die Kinder. Die Schule setzt auf die Beteiligung ihrer Schüler*innen und Eltern – und organisiert eine Demonstration für mehr Schulwegsicherheit.

Die Kolibri-Grundschule im Bezirk Marzahn-Hellersdorf

Mit Schüler*innenaufsichten Konflikte dezimieren

Was in Pausen nicht alles passieren kann: Kinder bekommen Nasenbluten vor Aufregung, schlagen sich beim Fußball das Knie auf oder stürzen bei einer Rauferei. Und manchmal tragen sie angestaute Konflikte miteinander aus. Die Schüler*innenaufsichten der Kolibri-Grundschule sind in solchen Fällen zur Stelle – und wissen genau, wie sie ihren Mitschüler*innen bei Konflikten helfen können.

Die Grundschule am Koppenplatz im Bezirk Mitte

Hin- statt wegschauen – mit dem Programm FairPlayer

Ungefähr jedes zweite Kind erlebt heute Mobbing. Wie können Kinder, wie können Klassen damit umgehen? Was kann dabei helfen, Mobbing zu verhindern? Die Grundschule am Koppenplatz will ihre Schüler*innen darin bestärken, bei Mobbing einzugreifen und fair miteinander umzugehen – und setzt dafür das Programm FairPlayer um.

Das Thomas-Mann-Gymnasium in Reinickendorf

Sensibilität für religiöse Identität – gemeinsames Fastenbrechen

Diversität an Schulen ist durch die Schüler*innen allgegenwertig; diese Diversität in allen Aspekten sichtbar zu machen und eine Sensibilität für die eigene religiöse Identität zu schaffen war Schüler*innen des Thomas-Mann-Gymnasiums in Reinickendorf ein großes Anliegen. Sie fanden sich in einem Kulturkomitee zusammen und organisierten ein Fastenbrechen für 300 Teilnehmende an ihrer Schule.  

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